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Diätologischer Jahresstart 2022

Glutensensitivität

Fusilli

Bei Beschwerden nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln denken viele an eine Zöliakie oder eine Weizenallergie. Sind diese Diagnosen aber ausgeschlossen worden, ist möglicherweise eine Glutensensitivität die Ursache. Die teils sehr unspezifischen Symptome können von Verdauungsbeschwerden bis hin zu Hautausschlägen und Migräne reichen. In unserem Artikel erfahrt ihr mehr dazu.

Was ist eine Glutensensitivität?

Die Glutensensitivität ist er seit einigen Jahren bekannt, daher fehlt eine allgemein gültige Definition. Es wird noch diskutiert, inwieweit neben Gluten auch andere Getreideproteine wie Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) sowie Kohlenhydrate (fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole - FODMAP) Beschwerden auslösen können. Wieviele Menschen in Österreich davon betroffen sind, ist aufgrund der fehlenden Datenlage unklar.

Welche Symptome können auftreten?

Symptome können direkt nach dem Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel auftreten. Oft treten die Symptome aber auch erst Stunden oder Tage später auf. Die Beschwerden können den Verdauungstrakt betreffen (Durchfall, Verstopfung, Magenschmerzen, Blähungen), aber auch unspezifische Symptome wie z.B. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautekzeme und depressive Verstimmungen können auftreten. 

Gluten

Gluten ist ein Eiweißbestandteil, der in vielen Getreidesorten enthalten ist. Es kommt neben Weizen auch in Dinkel, Roggen, Gerste u.ä. vor. Somit ist Gluten in vielen Getreideprodukten wie z.B. Teigwaren, Brot, Kuchen und Nockerl vorhanden. Auch Hafer und Produkte daraus sind durch Kontaminationen in der Lebensmittelproduktion oft glutenhaltig. 

Wie wird eine Diagnose gestellt?

  • Ausschluss einer Zöliakie und der damit verbundenen Zerstörung der Dünndarmzotten

  • Ausschluss einer Weizenallergie

  • Besserung der Symptome unter glutenfreier Kost

Bei der Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität handelt es sich also um eine Ausschlussdiagnose.

Wie erfolgt die Therapie?

Die Ernährungstherapie gliedert sich in mehrere Abschnitte. Als erstes werden glutenhaltige Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen. Ziel dieser sogenannten Eliminationsdiät ist es, dass die Symptome abklingen und keine Beschwerden mehr auftreten.

Gluten ist enthalten in...

  • Weizen, Roggen, Gerste, Emmer, Einkorn, Waldstaudenkorn, Khorosanweizen ("Kamut"), Bulgur

  • Brot, Gebäck, Nudeln, Backwaren, Grieß, Couscous

  • Achtung bei verarbeiteten Produkten wie Süßigkeiten, Fertigprodukte, Saucen,..., hier versteckt sich Gluten häufig

Von Natur aus glutenfrei sind....

  • Reis, Hirse, Mais, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Teff

  • unverarbeitetes Obst und Gemüse

  • naturbelassene Milchprodukte

  • Fleisch & Fisch 

  • pflanzliche Öle

  • Salz, Kräuter und Gewürze (Achtung bei Gewürzmischungen!)

Eine lebenslange glutenfreie Kost ist aber im Gegensatz zur Zöliakie meist nicht notwendig. In der Testphase werden glutenhaltige Lebensmittel in kleinen Mengen Schritt für Schritt wieder eingeführt. Dabei wird die persönliche Verträglichkeit genau beobachtet, um eine individuelle Toleranzgrenze zu ermitteln. 

Im Zuge einer diätologischen Betreuung wird darauf geachtet, dass der Körper in allen Phasen bedarfsdeckend mit Nährstoffen versorgt wird. Insbesondere Ballaststoffe und Mikronährstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen kommen bei einer glutenfreien Ernährung oft zu kurz. Daher wird auch von medizinischen Gesellschaften die Begleitung durch eine Diätologin empfohlen. So wird einer Mangelernährung vorgebeugt. Wir Diätologinnen sind nämlich speziell dazu ausgebildet, Menschen mit medizinischen Diagnosen wie eben auch der Glutensensitivität zu betreuen. 

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Wir haben ein passendes Rezept zu diesem Thema für euch:

Ofensüßkartoffel mit Guacamole und Gemüse

Zum Rezept

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