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Das Immunsystem - Fakten und Mythen

Die Medien sind voll mit Ernährungsempfehlungen zur Stärkung des Immunsystems bis zu völlig unsinnigen Ratschlägen zum Schutz und zur Behandlung von Infektionen mit dem Coronavirus. Grund genug, uns dieses Thema genauer anzusehen und Fake News aufzuklären.

Melissa Millonig

09.04.2020

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Viel trinken hilft unserem Immunsystem

Ist unser Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt, sind unsere Schleimhäute funktionsfähiger. Die Schleimhäute in Nase, Hals und Mund kommen direkt mit Viren und Bakterien in Kontakt. Ist unser Körper dehydriert, bilden die Schleimhäute weniger Schleim und die Erreger können schlechter abtransportiert werden. Als Richtwert gilt, täglich mindestens 1,5 - 2 l zu trinken. Wer es ganz genau wissen möchte, kann die ideale Trinkmenge berechnen: 30 - 35 ml pro kg Körpergewicht, bei Übergewicht mit dem eigentlichen Normalgewicht rechnen.

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Gesunde Ernährung bringt's

Unser Nährstoffbedarf kann gut über unsere Lebensmittel gedeckt werden. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung sorgt dafür, dass wir mit allen Nährstoffen gut versorgt sind und unterstützt somit unser Immunsystem. Folgende Nährstoffe sind an einem gut funktionierenden Immunsystem beteiligt, sollen aber nicht als "Wundermittel" gegen Erkältungen und ähnliches angesehen werden.

Vitamin A und Carotinoide: Rote/orange Obst- und Gemüsesorten, Milchprodukte, Leber, Meeresfische

Vitamin E: pflanzliche Öle, Nüsse, mit Vitamin E angereicherte Margarine

Vitamin C: frisches Obst und Gemüse, v.a. Paprika, Kohlgemüse, Fenchel, Brokkoli, Zitrusfrüchte, Hagebutten

Zink: Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Vollkornprodukte, Haferflocken, Weizenkleie

Selen: Fleisch, Fisch, Milchprodukte,Nüsse, Vollkornprodukte, Linsen

Mehr Informationen zum Thema Ernährung und Immunsystem gewünscht? Dann bestellt unsere ausführliche Broschüre zu diesem Thema oder vereinbart einen Termin zur Onlineberatung! 

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Sicherheitshalber Nahrungsergänzungsmittel einnehmen

Ein guter Ernährungszustand ist wichtig für unser Immunsystem. Dafür sind allerdings keine Nahrungsergänzungsmittel notwendig, eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ausreichend dafür. Zudem kursieren zurzeit viele Gerüchte, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln könne eine Infektion mit dem Coronavirus vorbeugen oder diese heilen. Dies ist wissenschaftlich nicht belegt und kann sich negativ auf unseren Körper auswirken, da einige Vitamine und Mineralstoffe so schnell überdosiert werden können. Nahrungsergänzungsmittel machen Sinn, wenn ein Mangel an einem Nährstoff nachgewiesen wurde. In diesem Fall die genaue Dosierung und Einnahme mit uns Diätologinnen oder einem Arzt besprechen.

Im Rahmen einer persönlichen Ernährungsberatung kann eine genaue Vitamin- und Mineralstoffanalyse erfolgen und so ein individuelles Ernährungskonzept erstellt werden.

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Den Vitamin D - Spiegel im Auge behalten

Vitamin D ist eigentlich kein Vitamin. Es hat eine hormonähnliche Wirkung und ist an unserem Immunsystem beteiligt. Vitamin D wird überwiegend durch das Sonnenlicht über unsere Haut gebildet. Ein kleiner Teil kann auch über Lebensmittel (fettreiche Meeresfische, Eigelb, Pilze) aufgenommen werden. Bei regelmäßiger Bewegung im Freien ist ein Vitamin D  Mangel in der sonnenreichen Jahreszeit selten. Im Winter kann dies durch die geringere Sonneneinstrahlung trotzdem vorkommen. Wird im Blutbild ein Vitamin D Mangel festgestellt, sollte dieser auf jeden Fall ausgeglichen werden, das hilft unserem Immunsystem vor allem bei Atemwegsinfekten. 

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Alle Bakterien sind gesundheitsschädlich

In unserem Körper wohnen Millionen von Bakterien, allein unser Darm enthält ca. 1,5kg. Ein großer Teil davon ist gut für uns und unsere Gesundheit. Die guten Bakterien im Darm kann man vermehren: Ballaststoffreiche Lebensmittel sind "Futter" für unsere Darmbakterien. Ballaststoffe sind in Vollkornprodukten, Getreideflocken, Obst, Gemüse, Nüssen und Samen enthalten. Bestimmte Lebensmittel enthalten lebende gute Bakterien, wie z.B. Joghurt, Kefir, Sauerkraut und fermentierte Sojaprodukte. Ein regelmäßiger Verzehr wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. 

Und damit die schlechten Bakterien nicht zu viel werden: regelmäßig Hände waschen und die empfohlenen Hygienemaßnahmen einhalten!

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Was sonst noch zu einem guten Immunsystem beiträgt

Ausreichend und gut schlafen

Unser Körper nutzt den Schlaf zur Regeneration - auch unsere Immunzellen werden dabei erneuert. Als ideale Schlafdauer wird in den meisten Studien ein Zeitraum von 6 - 8 Stunden genannt. Die Schlafqualität spielt dabei eine wichtige Rolle, leidet man an Schlafstörungen, kann sich unser Körper nicht ausreichend regenerieren. In diesem Fall besser früher als später Hilfe suchen - es lohnt sich.

Nicht rauchen

Zigarettenrauch trocknet unsere Schleimhäute aus. Warum sich dies negativ auswirkt, siehe oben. Zudem werden Entzündungsprozesse im Körper gefördert, vor allem in der Lunge. Viren und Bakterien können schlechter ausgeschieden werden, da die Reinigungsprozesse in der Lunge schlechter funktionieren.

Regelmäßig Sport und Bewegung - aber nicht übertreiben!

Regelmäßige sportliche Betätigung wirkt sich positiv auf unser Immunsystem aus. Durch Adrenalin, ein Hormon welches beim Sport ausgeschüttet wird, steigt die Zahl der Immunzellen im Blut an. Bei zu intensiven Trainingseinheiten kann sich dieser Effekt umkehren, die Immunzellen werden weniger und sind weniger funktionsfähig. Dieser Effekt kann einige Stunden nach dem Training andauern und wird als "open window"-Phänomen bezeichnet.

Chronischen Stress vermeiden

Jeder von uns hat stressige Phasen im Leben - wichtig ist, dass dies kein Dauerzustand wird. Hat man chronischen Stress, stellt sich ein Erschöpfungszustand ein. Dieser schwächt, ähnlich wie bei zu intensiven sportlichen Betätigungen, unser Immunsystem.

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